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Ziele im Leben: Mut zur Veränderung lernen und Chancen nutzen

Heute geht’s im Coaching-Gym um Christian -  34 Jahre jung und als Anlageberater* tätig. Christian ist viel unterwegs und hat lange Tage. Seine Kunden sind anspruchsvoll und vertrauen ihm. Ins Coaching kommt Christian, weil er festgestellt hat, dass es hin und wieder Kunden gibt, zu denen er keinen so guten Draht aufbauen kann, wie zu den übrigen. Obwohl er sich alle Mühe gibt, ziehen sie sich zurück und brechen die Kundenbeziehung ab. Das Sportcoaching möchte er zum  Training seiner sozialen Kompetenzen.

Christian mag Sport und das Boxen gelingt ihm sehr gut. Es macht ihm Spaß, sich nach langen Tagen auszupowern und Gas zu geben. Seine geraden Schläge haben richtig Kraft. In den Partnerübungen ist er besonders gut, wenn es darum geht sehr schnell zu sein und ein Ziel zu treffen. Er hat ein schnelles Auge und trifft Ziele sicher. Etwas schwerer ist es für ihn, wenn er seinen Partner beobachten soll und in der Defensiven auf den richtigen Moment für einen Gegenangriff warten soll. Dabei ist er ungeduldig, konzentriert sich zu wenig auf seine Deckung. Im systemischen Arbeiten mit Christian stellen wir fest, dass er sich beruflich sehr ähnlich verhält: Im Job ist er schnell, zielorientiert und angriffsstark. Das ist es, was auch viele Kunden an ihm schätzen und warum er erfolgreich ist. Wenn es jedoch darum geht, sich etwas zurückzunehmen, einen Kunden zu beobachten (ihm z.B. richtig zuzuhören), fällt ihm das schwer. Er will dann dem Kunden seine Kompetenzen und Fähigkeiten beweisen und überrollt ihn richtig mit seiner Zielorientierung. Das geht vielen leistungsstarken und zielfokussierten Menschen ähnlich: In der guten Absicht, auch für andere Leistung und Ergebnisse zu liefern, überrollen sie manchmal das Gegenüber ohne es zu merken.

Boxerisch haben wir geübt, sich defensiv und trotzdem kraftvoll zu verhalten. Inhaltlich haben wir dieses Verhalten auf seine kritischen Kunden übertragen: Aktives Zuhören, den Kunden wirklich verstehen und aussprechen lassen, eigene Ziele nicht überstülpen und so den Kunden ernst nehmen und dann – im richtigen Moment – für den Kunden die Leistung erbringen. Diese neuen sozialen Kompetenzen übt er nun mit seinen Kunden und wir reflektieren, was gut klappt und was schwerfällt - Positiver Nebeneffekt: Christians Freundin sagte ihm neulich, dass er in letzter Zeit gelassener und aufmerksamer sei. Das war für ihn überraschend – aber gerne gehört

Wer kennt das nicht? Man sieht eine gute Möglichkeit oder eine tolle Chance, nutzt diese aber nicht und ärgert sich im Nachhinein, hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben zu sein. So ergeht es auch Sebastian, 43, technischer Angestellter* und freiberuflicher Fotograf. Sebastian will einiges in seinem Leben ändern – die Beziehung zu seiner Frau läuft nicht rund, und der Job erfüllt zwar seinen Zweck, ist für ihn aber etwas zu eintönig. Er hat eine stille Passion: das Fotografieren von Menschen.

Verschiedene Versuche, etwas zu verändern, bleiben aber meist beim Vorsatz. Immer, wenn es darum geht, zu handeln, kommen Sebastian Bedenken: Schaffe ich das? Ist das nicht zu viel? Was, wenn ich scheitere? Lohnt sich das Risiko? Diese und ähnliche innere Stimmen führen immer wieder dazu, dass Sebastian seine Wünsche und Ziele im Leben nicht umsetzt und er mit seiner Situation unzufriedener wird. So kam er zu sysSport. Er hatte von unserem Konzept gelesen und fühlte sich angesprochen. Im Probecoaching zeigte sich, dass Sebastian Gefallen am Boxen findet und er mit unserem Konzept systemisches Boxcoaching (sysbox)® mehr für seine Ziele im Leben tun möchte um Mut zur Veränderung und Chancen nutzen zu lernen.

Beim Boxen zeigte sich schnell, dass Sebastian alle Techniken gut lernt und umsetzt, die mit Verteidigung und Defensive zu tun haben: Angriffen ausweichen, blocken und decken und schnelle Standortwechsel fallen im leicht. Eine tolle Stärke! Gemeinsam reflektierten wir, dass das auch außerhalb des Sports seine Stärken sind: bereits als junger Mensch lernte Sebastian, sich vor Angriffen zu schützen und Schaden von sich abzuwenden. Sicherheit war und ist ihm sehr wichtig. Das Bild von einem tollkühnen und angstfreien Macher, der alle Chancen ergreift und keine Gelegenheit auslässt, ist für ihn zwar sehr reizvoll – er musste aber für sich erkennen, dass sich das mit seinem Wunsch nach Sicherheit nicht vereinbaren lässt.

Gemeinsam sprachen wir dann über alternative Entwicklungen: Wie lassen sich Sebastians Ziele erreichen, ohne dass er dafür zum Draufgänger mutieren muss?

Wir haben in Partnerübungen verschiedene Boxstile probiert. Sebastian lernte, seine tolle Fähigkeit zur Deckung zu ergänzen: Statt „nur“ auszuweichen und Angriffen aus dem Weg zu gehen, trainierte er sich einen Blick für die Situation und das Gegenüber an. Das gibt ihm die Sicherheit, aus der Deckung heraus die kleinen Fenster, die kleinen günstigen Gelegenheit, zu nutzen und auf seine Art das Kampfgeschehen zu verändern.

Dieser für ihn passende Mut zur Veränderung lässt sich auch auf seine anderen Lebensbereiche übertragen: Wie sieht es aus, Chancen innerhalb seiner Familie zu nutzen? Wie kann er seinen neuen Mut zur Veränderung auch beruflich wahrmachen? Zusammen haben wir diese Fragen reflektiert und konkrete Situationen und Schritte erarbeitet. Für Sebastian gilt es nun, diese umzusetzen. Runde für Runde – wie beim Boxen :-)